- Kostenrechnungssoftware
- Programme zur EDV-gestützten Durchführung der ⇡ Kostenrechnung, z.B. computergestützte Kosten- und Leistungsrechnung.I. Bedeutung:Eine manuelle Erstellung der Kostenrechnung ist i.d.R. nicht wirtschaftlich und in der Praxis nicht mehr vorfindbar. Mit Unterstützung der Datenverarbeitung lassen sich die Anforderungen Aktualität, Flexibilität, vielfältige Auswertbarkeit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen verwirklichen. Die schnelle Weiterentwicklung der Datenverarbeitung und dadurch angestoßene Veränderungen der Leistungserstellung bedingen in Zukunft noch engere Kopplungen der Kostenrechnung mit anderen betrieblichen Informationssystemen, speziell Betriebsdatenerfassungssystemen, die nur bei vollständigem Datenverarbeitungs-Betrieb der Kostenrechnung möglich sind.II. Entwicklungsstufen:1. (Betriebsindividuelle) Eigenprogrammierung: Im Unternehmen selbst konzipierte, gewartete und weiterentwickelte K., zumeist für spezielle Teilbereiche (z.B. Erfassung und Abrechnung der Personalkosten).- 2. ⇡ Standardsoftware hat inzwischen einen Leistungsstandard erreicht, der eine vollständige Eigenprogrammierung der K. unwirtschaftlich macht.- Leistungsmerkmale: (1) Enger Verbund zur ⇡ Finanzbuchhaltung: Hierdurch werden u.a. Erfassungskosten gesenkt. In einigen Systemen ist der Rückgriff bis auf den einzelnen Buchungsbeleg möglich („Einzelpostennachweis“). (2) Parallelkalkulation: Parallel können die Softwaresysteme die ⇡ Vollkosten und die ⇡ Teilkosten (⇡ variable Kosten, ⇡ Einzelkosten) der Kostenträger ermitteln. (3) Dialogisierung (⇡ Dialogbetrieb): Dem Benutzer wird i.Allg. diese Möglichkeit bez. Datenerfassung und -auswertung eingeräumt; ein erheblicher Teil der Datenverarbeitung (z.B. Durchführung der Betriebsabrechnung) erfolgt weiterhin im ⇡ Stapelbetrieb.- 3. K. für Personal Computer: Im Rahmen der PC-Unterstützung der Kostenrechnung lassen sich Softwarepakete, die die gesamte Kostenrechnung auf PC durchführen und bes. auf Kleinbetriebe zugeschnitten sind, von solcher Standardsoftware unterscheiden, die einzelnen Stellen im Unternehmen von der zentralen Kostenrechnung autonome Kostenanalysen ermöglicht. Hilfsmittel hierzu sind bes. ⇡ Tabellenkalkulationssysteme.III. Weiterentwicklungstrends:1. Die K. wird stärker datenbankorientiert gestaltet (⇡ Datenbank; ⇡ Datenorganisation). Diese Form der Datenorganisation ermöglicht eine universelle Auswertbarkeit der gespeicherten Daten, stößt derzeit jedoch noch an Grenzen der Verarbeitungsgeschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit.- 2. Stärkere Einbeziehung des Endbenutzers in die Erstellung von Auswertungen: Kopplung von PC an die in der zentralen Datenverarbeitung geführte Kostenrechnung.- 3. Stärkere Kopplung der Kostenrechnung als kaufmännisches Informationssystem an technische Informationssysteme.
Lexikon der Economics. 2013.